Idee und Ziele der
"Interessengemeinschaft Rainer Winkel" (IGRW)
Leitspruch: "Im Bewußtsein unserer Wurzeln Gegenwart und Zukunft mitgestalten"
Die Gründungsidee war und ist: Durch die Verbindung von gewachsener Kultur und Geschichte im Rainer Winkel mit modernen, neuen Entwicklungen den gegenwärtigen und zukünftigen Wandel im ländlichen Raum ins Bewußtsein zu rücken und damit zu beeinflussen.
Das heißt, Lösungen anstehender Probleme im Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart anzustreben, die gewachsene Struktur und Kultur der Region, eben die des Rainer Winkel`s zu berücksichtigen. So meinen wir, daß die Antwort auf diese Probleme oder zumindest Ansätze dafür auch im Blick zurück gefunden, klarer oder vermieden werden können.
Innovation für den ländlichen Raum bedeutet, im Bewußtsein ländlicher Wurzeln und Geschichte `Neues` und `Modernes` zu schaffen. Dabei kann das stärkere Traditionsbewußtsein auf dem Lande genutzt werden.
Im Besonderen wollen wir uns deshalb der Verantwortung gegenüber dem Erbe vergangener (Geschichte) und zukünftiger (z.B. ökol. Herausforderung) Generationen stellen. Dies wiederum bedeutet Geschichte nicht nur zu "verwahren" sondern auch für die jetzige und zukünftige Generationen im Alltag lebendig zu erhalten.
Aus dieser Haltung entstanden unsere Ziele und daraus wiederum konkrete Taten:
- Förderung des ländlichen Raumes durch Unterstützung regionaler,
dezentraler Strukturen
- Förderung des gewachsenen Wertebewußtsein`s im ländlichen Raum
- Förderung und Bereicherung der örtlichen Kultur und auch über Landkreis und
Gemeindegrenzen hinweg
- Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen (Natur- und Umweltschutz)
- Entwicklung eines positiven Heimatgefühls in Toleranz zu anderen Kulturen
- Einsatz für die Entwicklung unserer Heimat
II. Teil
Die Entwicklung:
Die IG Rainer Winkel wurde im Februar 1992 von 19 Bürgern des Rainer Winkel`s gegründet.
Inzwischen sind wir auf nahezu 70 Mitglieder angewachsen und die Vorstandschaft ist mit 3 Frauen und 3 Männern deren Vertretung. Die Mitglieder kommen aus den verschiedensten Orten im Rainer Lech-Donau Winkel (z.B. Rain, Holzheim, Burgheim, Marxheim usw.). Vielfach sind die Mitglieder in Ihren örtl. Vereinen oder auch in überörtlichen Ehrenämtern tätig.
Die IGRW wird weiterhin überparteilich arbeiten und sich nicht aktiv an Wahlen beteiligen.
Die Arbeit wird an den Sachthemen orientiert bleiben und sich der Grundidee verpflichtet fühlen.
Eine ganze Reihe von Veranstaltungen, in denen immer der ländliche Raum im Mittelpunkt stand, haben in den vergangenen 3 Jahren stattgefunden (siehe Plakate).
Darunter sind auch Themen, die über längere Zeiträume verfolgt und bis zur konkreten Verwirklichung begleitet werden.
Ein zweiter Bereich verfolgt das aktuelle Aufgreifen von Themen sowie die Stärkung des Kulturlebens im Rainer Winkel.
Dies geschieht häufig in Verbindung mit örtl. Vereinen, da wir uns hier als Ergänzung und nicht als Konkurrenz verstehen. So wurde der Verein auch ein Sammelbecken für Bürger mit Fachkompetenz und Engagement in der Kultur im Rainer Winkel.
III. Teil
Konkrete Beispiele:
a) politisch / gesellschaftlicher Bereich:
auf Initiative der IGRW setzen sich 12 Landwirte intensiv mit der Einrichtung eines dezentralen Komposthofes im Rainer Raum auseinander.
seit 3 Jahren wird in der Stadt Rain diskutiert, dez. Pflanzenkläranlagen in einigen Stadtteilen zu installieren. Wir gaben dazu den Anstoß und arbeiten nun an konkreten Lösungswegen.
durch Aufklärung und Information versuchen wir, dezentrale Energieeinrichtungen zu schaffen. Daraufhin wurde zwischen der IGRW und Hrn. Bgm. Martin von der Stadt Rain ein Gesprächskreis "dezentrale regenerative Energien" eingerichtet. Dieser will Fördermöglichkeiten von Stadt und Umland ausloten!
derzeit bieten wir Kurse für`s Bauen mit dem heimischen Baustoff Holz an. Hier werden auch Lösungen für kostengünstiges, ökologisches Bauen vermittelt.
gemeinsam mit der Jugendgruppe Rain wird über Jugendthemen informiert und die Einrichtung eines Jugendzentrum`s angestrebt.
in vielen weiteren Veranstaltungen wurde der Gedanke des Verein`s ins Bewußtsein gebracht und diskutiert.
b) kultureller, geselliger Bereich:
durch das Sänger- und Musikantentreffen des Rainer Winkel`s wurde ein Überblick über das musikalische Schaffen im Raum gegeben. Es kam seitdem zu vielseitigen Kontakten unter den Musikanten und Sängern (wird fortgesetzt )
durch Auftritte der Fraunhofer Saitenmusik, Mehlprimeln, Wellküren und weiteren Folkgruppen konnte in besonderer Weise im Sinne der IGRW das kulturelle Angebot erweitert werden (musikalische Verbindung von Tradition und Moderne). Zudem erhielten jeweils einheimische Gruppen vorab Auftrittsmöglichkeiten.
durch einen Volkstanz mit den Wellküren beim Schützenfest Bayerdilling konnte wiederum die Idee und das Anliegen des Verein`s auf angenehme Weise "rübergebracht" werden.
am Johannistag, 24. Juni 1995 findet das Johannis-Fest auf dem Kramerhof zu Gempfing statt. Wiederum wird die Bevölkerung zum frohen Gedankenaustausch einladen. Durch Verbindung von spanisch/bayerischer Volksmusik (GALBAI) und das Lesen von Geistergeschichten sowie Aufspielen von Musikanten aus dem Rainer Winkel wird dies deutlich. Hierzu lade ich die Jury herzlich ein, sich selbst ein Bild zu machen.
besonders wertvoll ist für uns der Kontakt und die Zusammenarbeit mit dem heimatkundlichen Arbeitskreis Bergendorf (bei Holzheim) und dem Museum "Villa Bergendorf". Dort fand ein Kindernachmittag mit Spielen aus dem früheren Landleben statt. So erhalten wir hier auch oft geschichtliche Hintergründe des früheren Landlebens.
Ganz besonders freuen wir uns, daß der geschichtliche Begriff des Rainer Winkel`s (ca. 1225 mit der Stadtgründung Rain entstandenen Amtsgerichtsbezirk) wieder im Alltag (siehe Zeitungsberichte) auch durch unsere Gründung Gebrauch findet. Gerade in letzter Zeit wird auch mir deutlich, daß dies Ausdruck dafür ist, daß sich die Menschen in meiner Heimat (Rainer Winkel) wieder Ihrer Kultur und Geschichte stärker bewußt werden.
Wir wollen hoffen, daß dies zu einem schonenden und ehrenden Umgang mit vorherigen Kulturgut führt und bei der Gestaltung der Gegenwart und Zukunft im guten Sinne hilft.
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Die IGRW - kurz und bündig
Überparteilich - dezentral - regional - kulturell
.......die da oben machen sowieso was sie wollen, ändern kann "man" eh nichts ........
Überparteilich:
Weil es um die Sache geht, um unsere "Heimat", den ländlichen Raum eben, den "Rainer Winkel" nicht um Ideologie und Personen.Dezentral: Weil kleine Einrichtungen in den ländlichen Raum passen, überschaubarer bleiben, oft besser funktionieren und für Mensch und Natur weniger belastend sind!
Regional: Weil der Rainer Winkel trotz Randgebiet (Landkreisgrenze) verschiedene Gemeinden, viele Unterschiede und Veränderungen, eine gewachsene kulturelle Region ist, viele Sprachrohre braucht und eins ist der Rainer Winkel.
Kulturell: Weil`s einfach Spaß macht und weil wir in der Tradition vergangener Generationen stehen und daraus neue Lebensformen für zukünftige Generationen erwachsen sollen.
Konkret für die IG Rainer Winkel heißt das:
Überörtliche Mandatsträger auf unsere Region aufmerksam machen und nach Problemlösungen gemeinsam suchen (Gespräche, Diskussionen usw.)
Dezentrale Einrichtungen fördern, wie z. B. dez. Kläranlagen, Komposthöfe, Energieanlagen und öffentlicher Nahverkehr über die Landkreisgrenzen hinweg.
Regional in Gesprächen, Sachdiskussionen u. Themen aufmerksam machen, den Kontakt zu Mandatsträgern pflegen und Interessen nach oben tragen!
Kulturell die eigenen Einrichtungen (Musikgruppen, Museen Bauten usw.) zu fördern. Über den eigenen Tellerrand sehen und aus der Tradition die Kraft beziehen, neues zu schaffen. (Konzerte, Auftritte usw.) Mit örtl. Vereinen zusammenarbeiten, da diese immer stärker in der Verantwortung zur Erhaltung der dörflichen, ländlichen Kultur stehen.
Interessengemeinschaft Rainer Winkel e.V.
Rainer Winkel, den 31.01.99
Johann G e i e r , 1. Vorsitzender
Büro- und Geschäftszeiten:
jeden Freitag von 18.00 20.00 Uhr.