"Wellness", das ist ein Gefühl körperlichen Wohlbefindens, erreicht durch kostspielige Sport- und Ernährungsprogramme in modischer Kleidung. Wer also wäre besser geeignet, als die Well-Schwestern, die heilsamen Segnungen aus dieser Wachstumsbranche zu parodieren. So geschehen in dem Lied von der Biokur nach den Rezepten der Hildegard von Bingen. Die Kur beginnt mit dem obligatorischen Heilfasten in selbstsuggestiver Manier: "positive thinking", "Zwetschgensaft drinking".

Von der hier ausgehenden Erleichterung spannt sich dann ein Reimbogen vom meditativen, im Dampfbad veranstalteten Singen zu Rezepten der Hildegard von Bingen. Je länger die Parodie indes andauert, desto deutlicher treten die Risiken und Nebenwirkungen in den Vordergrund. Auch Dinkelstangerl und positive thinking kann nicht verhindern, daß Zwetschgensaft drinking den Hunger zu groß werden lässt: Bei der Gesichtskosmetik werden der Nachbarin schließlich die Gurken vom Gesicht gerissen. Ganz klar, daß zum Schluß ein saftiger Betrag an Wellnesskosten wartet, der von den kurenden Schwestern nur noch auf eine Weise zu beschaffen ist: "Woher soll ich das Geld herbringen? Am besten viel, viel öfters singen." Gottseidank.