Donauwörther Zeitung
— Lokalredaktion —

BI weiterhin gegen Deponie

 

Die aktualisierten Planungen der Lech-Stahlwerke (LSW), eine Schlackendeponie in Holzheim zu errichten, ändern nichts am Widerstand der hiesigen Bürgerinitiative (BI). "Der Rote Brunnen muss eine EOS-freie Zone bleiben", so BI-Vorsitzende Christa Mederle. Die LSW wollen nunmehr auf zwei reduzierten Teilflächen Elektroofenschlacke (EOS) und Hüttenmineralstoffgemisch (HMSG) ablagern. Letzteres auf abgedichtetem Areal.

"Die LSW widersprechen sich selbst", kommentierte Mederle die neu eingereichten Planungsunterlagen, "denn einerseits verkünden sie öffentlich, daß keine neuen Löcher in die Landschaft gerissen, sondern nur bestehende zugefüllt werden, andererseits ist die Flur Nr. 424, auf der HMSG gelagert werden soll, ein 3 ha großer Acker, der erst auszuheben wäre." Zudem weist BI-Anwalt Dr. Hofmann-Hoeppel wiederholt darauf hin, daß die Lagerung von HMSG in Holzheim von Rechts wegen ausscheide, da im Landkreis Augsburg ausreichend Deponie-Kapazitäten (Hegnenbach) vorhanden seien. Das Argument der Wirtschaftlichkeit rangiere dabei an zweiter Stelle.

Auch daß die ursprüngliche Deponiefläche von 12 ha auf die Hälfte reduziert werden soll, stellt für die BI kein annehmbares Vorhaben dar. "Salami-Taktik", so Mederle, "kein Holzheimer wäre davor sicher, daß die LSW nicht drei Jahre später wieder Bedarf anmelden." Nachdrücklich verweist die BI-Vorsitzende auf die bisherige LSW-Deponie Hemerten, wo jeder sich leidlich überzeugen könne, was aus ursprünglichen Planungen und Genehmigungen werden könne.

Fakt bleibe laut BI, daß nicht nur HMSG, sondern auch EOS sowohl in den Feststoffproben als auch den Auswaschuntersuchungen Schwermetalle enthalte bzw. freisetze, und zwar oberhalb der vorgeschriebenen Richtwerte. Eine Lagerung ohne Abdichtung komme daher nicht in Frage. Neuere hydro-geologische Gutachten der BI zeigten, daß die Quelle am Roten Brunnen ein Einzugsgebiet von einem Quadratkilometer erfasse, also auch den Deponiestandort.

Bedauert hat die BI die Entscheidung der Regierung von Schwaben, den Erörterungstermin in Rain stattfinden zu lassen. "Wir haben der Regierung bei einem Gesprächstermin unsere Bedenken geschildert", sagt BI-Vorsitzende Mederle. Auch ein eigene Buslinie für die Dauer des Termins sei kein Ersatz. Mederle weiter: "Holzheim hat das Problem am Halse, also soll es auch hier erörtert werden."

Bis es soweit ist, am 20. Juli, werde die Bürgerinitiative noch auf ihre Belange "verstärkt" aufmerksam machen. Am Wochenende vor Erörterungsbeginn ist in Holzheim ein "Demo-Straßenfest" geplant, das alle Deponiegegner auf den Termin einstimmen solle.