Pressemitteilung — Bürgerinitiative Holzheim

 

Sperrstreifen für Deponie

Bürgerinitiative und Landwirte erwerben Grundstücke auf Deponiegelände

Einen Überraschungs-Coup im Kampf gegen die geplante Schlackendeponie in Holzheim landeten neun Landwirte und die örtliche Bürgerinitiative (BI). Sie erwarben zwei Grundstücksflächen, die quer durch den Deponie-Standort am Roten Brunnen laufen.

Wie BI-Sprecher Josef Unsinn gestern bestätigte, sind die Grundbucheintragungen bereits erfolgt. "Damit", so Unsinn, "haben sich die Eigentumsverhältnisse am Roten Brunnen nicht zugunsten der Hammerl OHG und ihres Vertragspartners entwickelt." Das ortsansäßige Fuhrunternehmen wäre im Falle einer Genehmigung durch die Regierung von Schwaben Entsorger auf der Deponie, die über eine Betriebsdauer von 25 Jahren 3,5 Mio Tonnen Elektroofenschlacke der Lech-Stahlwerke Meitingen aufnehmen soll.

Die beiden Grundstücksflächen - zwei schmale versetzte Streifen - zerschneiden die Deponie-Fläche in nahezu zwei Hälften von Ost nach West. Quer dazu verläuft zudem ein Wirtschaftsweg der Gemeinde, dessen Nutzungserlaubnis nach Bekanntwerden der Deponie-Pläne sofort aufgehoben wurde. Damit ist der Standort im Augenblick in vier Stücke zerlegt, die nicht zusammenhängen und somit der geplanten großflächigen Auffüllung mit Schlacke entgegenstehen.

Überhaupt möglich war der Erwerb der Sperrstreifen, weil die Hammerl OHG noch nicht alle Grundstücke am Standort erwerben konnte. Landwirt Leonhard Knauer, der dem Drängen des Fuhrunternehmens nach Verkauf der restlichen Flächen nicht nachgeben wollte, begründete seine Haltung mit den Worten: "Von Auffüllung mit Schlacke war keine Rede, als ich mein Grundstück zum Sandabbau an Hammerl verpachtet habe." Knauer weiter: "Am Roten Brunnen soll Landwirtschaft betrieben werden und keine Deponie!"

Obwohl die Käufergemeinschaft aus BI und Landwirten im Falle einer Betriebsgenehmigung für die Deponie mit einem Enteignungsverfahren rechnen muß, ist sie zuversichtlich, daß mit den Sperrstreifen ein Trumpf in der Hand gehalten werde. BI-Sprecher Josef Unsinn: "Einer drohenden Enteignung werden wir uns mit den geeigneten rechtlichen Mitteln entgegenstellen."