Leserbrief: Ihr Bericht "Schlacke-Deponie sorgt für Angstgefühle",

sowie der diesbezügliche Kommentar in Nr. 143/25.6.1998

 

Sehr geehrter Herr Soldner,

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung nachfolgenden Absatz als Leserbrief ungekürzt veröffentlichen könnten.

Ihr Bericht/Kommentar zur Bürgerversammlung in Holzheim am 23.6.98 zum Thema Schlacken-Deponie gibt den Verlauf m. E. nicht angemessen wieder. Den Versammelten wurde weder - wie Sie schreiben - "Feuer frei" geheißen, noch war "Emotion pur" angesagt. Daß die Gemeindebürger ihre berechtigten Sorgen und Bedenken mitunter auch lautstark artikulierten, ist richtig. Gemessen an der Brisanz des Themas war der Verlauf jedoch diszipliniert und an der Sache ausgerichtet. Auch bezogen sich die Unmutsäußerungen nicht darauf, daß die Vertreter der Lechstahlwerke (LSW) korrekt auf die Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften verwiesen, sondern darauf, daß sie beispielsweise die mit Schwermetallen und chlorhaltigen Verbindungen verunreinigte Schlacke mit dem Stichwort "Thomasmehl" in Verbindung brachten und seine Eignung als Düngemittel hervorhoben. Ferner wird seitens der Bürgerinitiative nicht "die Richtigkeit von Grenzwerten" angezweifelt, wie es in Ihrem Bericht heißt, sondern deren Auslegung hinsichtlich des Deponiegutes: Dipl.-Ing. Schmidt (LSW) blieb beispielsweise die Antwort schuldig, warum die chlorhaltige Verbindung EOX, die in der Schlacke enthalten ist und aufgrund ihrer Giftigkeit keinesfalls ins Grundwasser gelangen darf, den Grenzwert für Siedlungsabfall um das 100-fache übersteigt.

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Reinhard Hölzl